Schwimmen mit Delfinen als Therapie

Die ersten Ansätze von Therapien mit Delfinen gab es bereits in den 1970-er Jahren. Gegen Ende der 1980-er Jahre entwickelte der US-Psychologe und Verhaltensforscher Dr. David E. Nathanson eine Therapie, um mit Unterstützung von Delfinen die Behandlung von körperlichen und geistigen Defiziten bei Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen.
Die angebotenen und meist teuren Behandlungsmethoden unterliegen keinem einheitlichen Konzept, dennoch sollen Kinder mit geistigen und seelischen Erkrankungen wie Autismus, Spastik oder Hirntraumata erfolgreich damit behandelt werden.
Die Behandlung folgt dem Belohnungsprinzip. Hat das Kind gestellte Aufgaben, die abhängig von der Erkrankung im Sprach-, Physio- oder Verhaltensbereich liegen erfüllt, darf es mit den Tieren im Wasser spielen.
Aus wissenschaftlicher Sicht umstritten
Auch wenn die Delfintherapie unbestritten zu vielen Erfolgen führt, liegt die Ursache dafür nicht bei den Tieren selbst, sondern eher darin, dass durch die erhöhte Aufmerksamkeit für das Kind, die veränderte Umgebung oder das angenehme Klima, ein positiver Effekt entsteht. Davon sind zahlreiche Wissenschaftler überzeugt.
Uneinigkeit unter den Wissenschaftlern herrscht auch beim Thema Sonarwellen, welche die Tiere zur Kommunikation untereinander nutzen. Eine Gruppe von Experten behauptet, dass dadurch die Frequenz der Gehirnströme erhöht wird, eine andere Gruppe ist vom Gegenteil, also einer Minderung der Gehirnaktivitäten, überzeugt. Eine dritte Gruppe findet, dass die Sonarwellen überhaupt keinen Einfluss haben.
Kosten
Da diese Therapien von den Krankenkassen, auch nicht zum Teil, erstattet werden, kann diese Behandlungsmethode sehr teuer werden. Es existieren zwar einige Vereine, die solche Therapien teilweise finanziell unterstützen, aber je nach Ort, Dauer und Krankheitsbild, können schon mal bis zu 20.000 Euro anfallen. Denn meist reist die ganze Familie mit und da summieren sich die Kosten für Anreise, Hotel und Verpflegung sehr schnell.
Delfintherapie aus der Sicht von Tierschützern
Tierschützer bemängeln, dass die Tiere dabei nicht artgerecht behandelt werden. Delfine leben in Gruppen von bis mehreren hundert Tieren und schwimmen in freier Wildbahn bis zu 100 Kilometer weit und 500 Meter tief.